In diesem Frühjahr habe ich zum ersten Mal von Pyramiden ganz in unserer Nähe gehört. Während eines Interviews erzählte eine Frau, die an einem aggressiven Brustkrebs erkrankt war, dass sie nach der Diagnose radikal ihr Leben verändert hat. Sie hat nach vielen stressigen Berufsjahren sich Zeit für sich genommen, Seminare besucht und ist unter anderem auch zu einer Heilreise nach Bosnien zu den Pyramiden gefahren. Sie wurde ohne schulmedizinische Behandlung innerhalb von 8 Monaten wieder gesund. Die ehemalige Anwältin arbeitet heute als „Anwältin der Seele“… diese Geschichte hat mich damals sehr berührt und ich hab mich gefragt, was es mit den Pyramiden wohl auf sich hat.
Seit dieser Erzählung sind mir die bosnischen Pyramiden immer öfter begegnet. Ich habe angefangen nachts davon zu träumen, ich hab einen Seminarleiter getroffen, der regelmäßig Fahrten dorthin organisiert und während einer Behandlung eines Heilerfreundes schoß es mir eines Tages durch den Kopf, dass ich dorthin fahren sollte.
Mein Freund sagte damals gleich, dass er auch mitkommen würde, mein Mann war auch gleich mit dabei. Am nächsten Tag erzählte ich einer anderen Heilerfreundin , dass ich nach Bosnien fahren möchte. So ergab sich innerhalb kürzester Zeit eine kleine Reisegruppe. Glücklicherweise war auch eine Freundin aus Slovenien mit dabei – dadurch konnten wir uns mit Mesud verständigen, der uns die Tage in Bosnien beherbergte und uns als Einheimischer und Heiler zu den einzelnen Kraftplätzen auf den Pyramiden führen konnte.
Ende August war es soweit – mein Mann, zwei Freunde und ich aus Deutschland flogen von Stuttgart nach Sarajevo und mit einem Mietwagen vom Flughafen nach Visoko. Dort trafen wir uns mit Mesud, der uns in einer recht einfachen und günstigen Unterkunft in seinem Haus unterbrachte. Sein Haus ist direkt auf der Pyramide gebaut, die im übrigen an manchen Stellen von mehreren Metern Erde bedeckt ist. Wie man sich denken kann, war das Gelände sehr steil und die Straßen abenteuerlich – aber kein Problem für den alten Golf II von Mesud…
Mit Händen und Füssen verständigten wir uns mit Mesud und waren froh als Maja und zwei weitere Freunde aus Slowenien am späten Abend das Haus erreichten.
Die Gegend um Visoko erinnert landschaftlich ein bisschen an das Allgäu – allerdings anstatt katholischer Kirchenglocken erinnerten uns die mehrmaligen eindringlichen Gesänge der Muezzin, dass wir uns auf muslimischen Terrain befanden.
Direkt hinter dem Haus von Mesud befinden sich Ausgrabungen, wo an mehreren Stellen große Betonplatten freigelegt sind („Sonnenpyramide“). Mesud erzählte uns, dass er schon länger einen Fuchsbau beobachtet hatte, an dem seltsam große Platten unter der Erde zum Vorschein kamen. Er habe 2005 auch Kontakt mit Sam Osmanagich aufgenommen und ihm seine Entdeckungen gezeigt – dort fanden dann auch die ersten Ausgrabungen statt.
Am ersten Morgen fuhren wir zu den Tunneln unter dem Berg Ravne. Dr. Sam Osmanagich machte sich nach seiner Entdeckung der Pyramiden auf die Suche nach unterirdischen Tunneln. Er befragte unter anderem Kinder, die in dieser Gegend spielten und wurde tatsächlich fündig. Der gefundene Eingang befindet sich ca. 3 km entfernt von der Sonnenpyramide.
Mittlerweile sind einige Hundert Meter des Tunnelsystems geräumt und können besichtigt werden.
Das dicht verzweigte Tunnelsystem ist eindeutig von Menschenhand verschlossen worden. (Schätzungsweise vor ca. 5000 Jahren) An einzelnen Abzweigungen kann man Mauern erkennen, die mit Flusssteinen aufgemauert wurden. In den Tunneln herrscht ein angenehmes Klima, die verschiedenen Höhen sorgen für eine gute Belüftung und Luftaustausch, die Luft soll außerdem eine ungewöhnlich hohe Negativ-Ionen-Konzentration aufweisen.
Es gibt hohe und niedrige Tunnel sowie größere Räume. Man findet immer wieder teilweise riesige Megalithblöcke. Während der Säuberung wurde ein Megalithblock von seiner ursprünglichen Position entfernt, damit die Schubkarren nicht diese Keramikskulptur mit ihren eingravierten runenartigen Symbolen beschädigt. Danach wurde ein interessantes Phänomen beobachtet: Wasser stieg auf und durchdrang die sonst trockene Oberfläche des Bodens.
Analysen mithilfe elektronischer Messgeräte haben gezeigt, dass alle Megalithblöcke auf unterirdischen Gewässern liegen. Es ist davon auszugehen, dass die Erbauer der Tunnel ein ausgezeichnetes Wissen über planetare Energie verfügen. Die Megalithen haben also eine wichtige Funktion und dürfen nicht von ihrer Position entfernt werden. Sie bestehen aus 2 Schichten (Halbschalen) und im Inneren befindet sich ein anderes Material.
Es wurde weiterhin mit verschiedenen Messgeräten nachgewiesen, dass Energiestrahlungen, die für den menschlichen Körper nachteilig sind (kosmische, irdisch radioaktive sowie ionisierende) und auch die drei Gittertypen (Hartmann, Curry und Schneider) in den Tunnel den Wert Null aufweisen.
Das erklärt die spürbar angenehme und regenerative Atmosphäre in den Tunneln.
Als Besucher wird man aufgefordert die Energien der Megalithen mit den Händen zu spüren – ich konnte ein leichtes Kribbeln an den Händen wahrnehmen, aber ich halte mich in diesem Zusammenhang nicht für besonders spürig…
Nach der ersten Führung mit einem Guide, der einem alles erklärt, kann man danach selbstständig in die Tunnel gehen – es gibt immer wieder Bänke, wo man sich niederlassen kann und „meditieren“ kann.
Nach diesem ersten unterirdischen Besuch fuhren wir zur Sonnenpyramide (auf teilweise ungeteerten, abenteuerlichen Straßen) und kehrten in eine Art Außenkneipe ein, dass sich auf einer Ebene nahe der Pyramide befindet. Dort soll früher auch die Stadt Visoko gewesen sein (was auch „Anhöhe“ oder sowas bedeutet). Mesud hatte das traditionelle Gericht für diese Gegend für uns bei einer seiner Bekannten schon morgens geordert (Burek mit Spinat und Käse oder Fleisch, dazu noch selbstgemachten Käse und Kartoffeln). Der Burek war offensichtlich im Holzbackofen gebacken und schmeckte ausgezeichnet. Einkehren in Visoko ist gar nicht so einfach – in einem Lokal, das sich in der Nähe von Mesuds Haus befindet, wo wir am ersten Abend einkehrten, war fast alles „aus“ (kein Reis mehr, kein Brot…). Man hat den Eindruck von echter Armut im Gegensatz zu unserem allgegenwärtigen Überfluss.
Auch später bekamen wir ohne Vorbestellung nicht mehr dieses leckere Nationalgericht in dieser besagten Außenkneipe.
Während des Essens hielt Mesud seine Hand über die Hand von meinem Mann und er spürte plötzlich ein starkes, intensives Kribbeln, das über den ganzen Rücken und über den Kopf lief. Mein Mann war sichtlich erstaunt über die starken Energien, die von Mesud ausgingen.
Später erzählte uns Mesud, dass er vor ca. 16 Jahren während er sich in einem Waldstück in der Nähe der „Liebespyramide“ aufhielt eine Art Einweihung erhalten habe und seitdem heilerische Fähigkeiten hätte. Seine Kraft generiere er aus einer Verbindung, die von den Pyramiden ausgeht.
Von dem kleinen Lokal aus war es in kurzer Zeit möglich die Spitze der Sonnenpyramide zu erreichen. Dort oben befinden sich Reste einer Behausung Bosnischer Könige. Der tatsächliche Mittelpunkt der Pyramidenspitze ist nicht mehr ersichtlich. Mesud testete mit einer Rute einen günstigen Platz und begann (ohne Vorwarnung) energetisch an mir zu arbeiten.
Später begaben wir uns auf seine Aufforderung an einen anderen Platz, der etwas geschützter lag und im Kreis begann er mit uns eine Art Meditation und „behandelte“ danach einzelne unserer Gruppe.
Für mich war das alles ein wenig befremdlich – trotzdem verspürte ich dort auf der Pyramide eine Leichtigkeit und „gute Stimmung“ und mit Energie aufgetankt traten wir den Abstieg an. Nachdem ich im letzten Jahr ziemliche Probleme mit Bergwandern hatte, fiel mir in den Tagen in Bosnien unser „Pyramide rauf und runter“ recht leicht.
Danach fuhren wir weiter in ein nahe gelegenes Tal (Tal von Vratnica = Bedeutung ist Tor). Dort befindet sich ein weiteres beeindruckendes Bauwerk.
(Gegenüber dem Platz, wo wir unsere Autos parkten, befand sich ein großer Friedhof, der auf unheimliche Weise an die immer noch recht präsente Kriegsvergangenheit erinnert.)
Das Bauwerk wird als Tumulus bezeichnet, was wohl Grabhügel bedeutet. Man hat allerdings keinerlei Hinweise auf Benutzung als Grabstätte gefunden. Der Tumulus ist ca. 30 Meter hoch und weist riesige Gesteinsplatten auf. Es fanden dort Ausgrabungen statt, man hat versucht den Eingang zu öffnen – während der Ausgrabungen hat man kurz eine Mittagspause gemacht und dann ist der ganze Eingang zusammengebrochen und hat den Zugang versperrt (wenn es nur wenige Minuten früher passiert wäre, hätte es Verletzte gegeben). Das hat man als Hinweis genommen, dass es noch nicht an der Zeit ist dort weiter vorzustoßen.
Oben auf dem Tumulus befindet sich ein Grab. Die Geschichte hab ich leider nicht mehr ganz in Erinnerung. Jedenfalls hat der Besitzer des Landes das Grab (eines früheren Hüters) nicht geehrt und sich nicht gekümmert. Woraufhin ein Geist die Bevölkerung um den Tumulus belästigte. Erst als der Landbesitzer das Grab einzäunte und ehrte hörte der Geist auf „Rabatz“ zu machen.
Auch oben auf dem Berg machte Mesud mit uns eine Art Meditation und behandelte jeden Einzelnen von uns nochmal.
Danach fuhren wir weiter zur Mondpyramide.
Also der Weg dahin war echt abenteuerlich – ungeteerte Schotterpiste, vorbei an tiefen Abgründe (ohne Sicherung natürlich) , zu schmal für 2 Autos, vorbei an Warnungen wegen Minen… und das alles in einem Affenzahn, es wurde langsam Abend. Richtig gut durchgeschüttel (zurück zur Natur, aber nur mit dem Auto!!) kamen wir zu einem Zeltdorf, dass für die vielen Freiwilligen aus aller Welt dort eingerichtet ist. Der Besitzer des Landes dort oben betreibt im Sommer diesen kleinen Zeltplatz und eine Art Außenkneipe.
Wir schauten uns die Ausgrabungen an – jemand hatte versucht dort einen Brunnen zu graben und war auf immer neue, symmetrische Schichten von Betonplatten gestoßen (und nicht auf Wasser).
An dieser Stelle hatte ich zum ersten Mal Zweifel, ob es sich wirklich um ein künstlich angelegtes Bauwerk handelt. Ich konnte mir auch nicht so richtig die Form der Mondpyramide vorstellen.
Auf dem Gelände weiter hinten konnte man noch Schützengräben aus dem Krieg sehen. Mesud erzählte uns, dass er auch von einer Granate am Auge getroffen wurde. Bis auf den Verlust von ein bisschen Sehkraft sei ihm aber nichts passiert.
Danach ging es wieder die Schotterpiste nach Hause, wo Maja uns ein leckeres slowenisches Gericht mit Gemüse und Eiern kochten.
Der Abend mit unsere Gruppe war schön und gemütlich –obwohl wir alle verschiedenen Alters und Herkunft waren, verstanden wir uns sehr gut, kochten und musizierten zusammen und hatten anregende Gespräche.
Am nächsten Tag fuhren wir mit Mesud zur „Liebespyramide“, von da aus sieht man auf die Südseite der Sonnenpyramide. Mit seiner Einhandrute teste er einen günstigen Platz, er sagte uns, dass dort der Eingang zur Pyramide liege – allerdings ist alles mit Gras und Bäumen überwachsen und Vorort kann man nichts wirklich erkennen – außer einer beeindruckende Sicht auf die Sonnenpyramide.
Wir stellten uns im Kreis auf und Mesud machte eine Meditation mit uns und weitere energetische Behandlungen.
Danach gingen wir weiter auf das Plateau der Liebespyramide und versuchten uns auf die Energie dort einzustimmen.
Es folgte eine weitere Fahrt zu den Tunneln – diesmal gingen wir ohne „Guide“ hinein unter Führung von Mesud. Er kennt die Tunnel sehr gut und füllte uns Wasser aus den Tunneln ab – bei uns würde man niemals von stehenden Gewässer einfach was trinken – das Wasser in den Tunneln soll eine besonders sein, eine hohe negativ Ionen Konzentration haben und auch sonst gute Qualität.
Am Mittag wollte Mesud uns zu einem besonderer Bergdorf führen und mahnte uns zu baldiger Abfahrt – es war bereits fast Nachmittag. Wir wollten dort ein Picknick machen. Er sagte uns, dass der Weg dahin aus ca. 15 km Straße und 15 km Schotterpiste bestünde.
Es war so ziemlich die heftigste Autofahrt die ich je erlebt habe – der Tacho zeigte bei Rückkehr 115 km an – Mesud hatte sich ziemlich verschätzt. Die Landschaft war zwar wirklich schön – aber so richtig genießen konnte man es nicht, weil wir ca. 1,5 h total durchgeschüttelt wurden. (und das ganze nochmal beim Rückweg)
Das Hirtendorf lag wirklich in idyllischer Lage, wir erreichten den See am späteren Nachmittag. Nicht besonders idyllisch war mal wieder, dass die Bosnier einfach alles wegwerfen. Der See war gesäumt von Plastik- und sonstigen Abfällen. (Kopfschüttel…)
Nach unserem Picknick umwanderten wir den See und gingen noch zu einer Quelle, die besonders gutes Wasser führen sollte (ein begehrtes Gut, nachdem das Leitungswasser überall gechlort ist).
Das Quellwasser war ausgezeichnet, aber die Quelle an sich war voller schwarzer Plastikleitungen, die zum Dorf führten und wohl die Wasserversorgung für die Hütten darstellte.
Wir genossen die atemberaubende Aussicht… und ließen uns dann nochmal 1,5 h durchschütteln…
Am nächsten Morgen besuchten wir nochmal Ausgrabungen an der Sonnenpyramide, die direkt über einen Trampelpfad hinter Mesuds Haus zu erreichen war. Die Betonplatten sind an diesen Stellen besonders gut zu erkennen – auch eine Schicht, vielleicht ein Putz, der überall auf den Platten zu erkennen ist.
Unsere slowenische Freundin und ihre zwei Freunde fuhren nach dieser letzten Begehung wieder zurück nach Slowenien. Ich, mein Mann und unsere beiden Freunde blieben noch eine Nacht länger. Wir besuchten noch einmal die Tunnel zum Meditieren und später trafen die Jungs auch noch Sam (mir war das zu peinlich… Promifoto)…
Danach fuhren wir mit Mesud nochmal zur Liebespyramide in den Wald, in dem er sein spezielles Erlebnis hatte. Diesmal waren wir nur noch zu viert und er behandelte jeden von uns recht intensiv Es war sehr heiß und während wir jeweils warteten knabberten die vielen Grillen unsere Beine an (ich wusste nicht, dass Grillen Menschen beißen können.)
Mir war nach der Behandlung nicht besonders gut, nachts bekam ich Schüttelfrost und starke Übelkeit. Vielleicht war es auch das Pyramidenwasser… oder einfach ein Virus… oder die Behandlung. Ich weiß nicht so genau, was ich davon halten sollte. Auffällig war, dass sich meine Schilddrüse tatsächlich veränderte während der Tage und kleiner wurde.
Einer der Freunde aus Slowenien hat auch die ganze Rückfahrt erbrochen.
Jedenfalls war mir hundselend – aber am nächsten Morgen ging es mir wieder ganz ok und wir fuhren den ganze Tag im Auto nach Kroatien ans Meer. Da wir nicht die Einzigen waren, mussten wir über 1 Stunde an der Grenze warten.
Bosnien ist nicht besonders dicht besiedelt, überall stehen verlassene Häuser. Es gibt viele Berge und Wälder, aber Vieles macht einen recht trostlosen Eindruck.
Wir bezogen ein super modernes Apartment für 2 Nächte. Meine erste Begegnung mit Massentourismus – der Kiesstrand war bis auf den letzten Zentimeter mit Menschen und Handtüchern belegt, das Wasser na ja… erfrischend weil es draußen über 30 Grad hatte, aber ansonsten nicht sehr sauber.
Am nächsten Tag mieteten wir Fahrräder und gelangten so an eine wunderbare, etwas einsamere Bucht mit kristallklarem Wasser – herrlich!
In der Nacht hatte ich wilde Träume über die Pyramiden, über deren überaus weitreichende Bedeutung, Informationen in den Tunneln usw. Außerdem konnte ich plötzlich deutlich sehen, wo mein Mann Schmerzen hat, wie auf einer Betriebsanleitung mit Bild und schon im Halbschlaf legte ich ihm die Hände auf. Wir experimentieren öfter mit Handauflegen gegenseitig, was sich oft als höchst wirksam herausstellt – so auch diesmal.
Das scheint mir im Grunde etwas sehr natürliches zu sein, auch meinen Kindern habe ich ihre kleinen Beulen und Verletzungen immer „gehalten“ ohne mir dabei etwas zu denken.
Der Ausflug ans Meer war wirklich wunderbar, mein Mann und ich machten uns alleine auf den Rückweg, da unser Flieger schon einen Tag eher ging – so dachten wir jedenfalls.
Am Flughafen stellten wir dann etwas entsetzt fest, dass der Flug einen Tag später ging. Etwas desorientiert fuhren wir mit unserem Mietwagen zurück nach Visoko – es war wie in einem falschen Film…
Zuerst gingen wir nochmal in die Tunnel – uns war heiß und dort war es wunderbar kühl. Wir beide setzten uns in einen Seitentunnel und schlossen die Augen. Plötzlich versanken wir in eine tiefe Ruhe und einen Zustand der Tiefenentspannung, aller Stress fiel von uns ab und wir mussten über unseren „geschenkten“ Tag schmunzeln.
Wir fuhren danach nochmal zur Sonnenpyramide, wo eine Freundin von Mesud für uns eine erneute Übernachtung bei ihm organisierte. Dann kraxelten wir Pyramide hinauf – ich hab mir so gedacht, dass es toll wäre ein Zeichen zu bekommen, wo denn dieser besagte Energiestrahl sein könnte. Lach… also ein Zeichen bekamen wir schon. Eine unglaubliche Masse an fliegenden Ameisen kreiste auf der Spitze oben, es waren so viele, dass wir überall Tiere hatten, in den Haaren, überall am Körper… wir lachten mit geschlossenem Mund (wegen der viiieelen Ameisen). Schlussendlich flüchteten wir wieder nach unten, in insektenfreiere Zonen.
Mesud machte große Augen, als er uns sah. Er hatte schon wieder einen Nachmieter, ein Kroate, der in München als Ingenieur arbeitete und mit allerlei Geräten und Mesud zusammen die Pyramiden erforschte.
Mesud nahm uns nochmal mit auf die Pyramide – diesmal lud er uns ein, wir fuhren mit seinem Auto… ich hatte wirklich Angst. Er fuhr wie ein wilder, roch nach Bier und Zigaretten, als ich mich anschnallen wollte sagte er, wir seien in Bosnien, da braucht man das nicht.
Ich schnallte mich trotzdem an. Später erzählte er uns, dass seine Frau vor 3 Jahren an einem Autounfall gestorben sei. Und dass die Straßen in Bosnien ganz schlecht seien. Man spürte sehr seinen tiefen Schmerz darüber.
In einem schnellen Tempo rannten wir mit Mesud nochmal die Pyramide rauf, es wurde langsam dunkel. Er behandelte uns beide nochmal. Diesmal war es mir fast unheimlich, aber ich spürte wie er alle meine Baustellen erspüren konnte. Wie als wenn mir Lasten von den Beinen genommen wären sprang ich den Berg wieder herunter.
Wir versuchten dann bei Bier, viieeelen Zigaretten (es gibt kaum Männer, die nicht rauchen in Bosnien) und Resten von Bratkartoffeln ein Gespräch mit Mesud über Google Übersetzer und Handy zu führen. Aber wir verstanden einander nicht wirklich und ich war froh am Abend in einem angenehmen Bett zu liegen.
Am nächsten Morgen entschieden wir den letzten Tag ganz in Ruhe zu verbringen – wir hatten beide durch unseren Terminbatzer sofort am nächsten Morgen nach unserer nächtlichen Ankunft in Deutschland einen vollen Terminkalender.
Es wurde vielleicht der schönste Tag überhaupt – wir hielten uns im Park neben den Ravne Tunneln auf und tauchten ein in die Landschaft und die Energie am Ort. Wir kamen innerlich in eine tiefe Ruhe, die Kommunikation mit meinem Mann war sehr angenehm. Wir verstehen uns so gut mit und auch ohne Worte… in Gruppen ist es manchmal nicht so einfach für uns, zu zweit ist es leicht.
Nachmittags fuhren wir dann zum zweiten Mal zum Flughafen – irgendwie war ich dann doch aufgeregt, ob es diesmal klappen würde. Dort trafen wir dann unsere Freunde wieder, deren Geschichte dann noch verrückter war als unsere. Nach einem weiteren ereignisreichen Tag am Meer fuhr der Bus, den sie ausgesucht hatten ausgerechnet nicht an diesem Vormittag – sie mussten den ganzen Weg mit einem Taxi von Kroatien nach Sarajevo fahren…was natürlich um ein Vielfaches teurer war.
Unser Flieger startete mit uns und wir kamen mit vielen neuen Eindrücken zurück.
Muss man die Pyramiden gesehen haben? Ich fand es spannend und ich werde noch öfter dorthin fahren, alleine um zu sehen, was sich ent-wickelt dort – aber manchmal habe ich das Gefühl ich reise nur durch mein eigenes Bewusstsein oder Wirklichkeiten.
Ich denke, dass die Bedeutung dieser Entdeckung noch sehr im Dunkeln liegt. Spannend finde ich den Ansatz neben rein wissenschaftlichen Ansätzen und Geräten, die uns heute zur Verfügung stehen, andere Wahrnehmungsebenen und Dimensionen in die Forschung mit einzubeziehen. Die Frage ist, was passiert, wenn die Grenzen unseres mechanistischen Weltbildes überschritten werden, die Grenze zu „spirituellen“ und „esoterisch angehauchten“ Plattitüden liegt dann leider auch nahe.
Es bleibt auf jeden Fall spannend.
Neue Erkenntnisse zurück zu Hause: Ich liebe unsere Müllabfuhr. Und das schöne Allgäu.