Lust auf mehr Lebendigkeit

Lust auf mehr Lebendigkeit? Lust auf grüne Smoothies?
Ich habe länger mit Ihnen gehadert… wer mag schon „Grüne Pampe“ essen? „Pürierter Salat“… igitt. So erging es mir am Anfang jedenfalls. Außerdem meinte ich es manchmal zu gut mit bitteren Wildkräutern und der Smoothie war ungenießbar für mich.
Mittlerweile freue ich mich auf grüne Tagesanfänge, die Geschmacksnerven haben sich enorm verändert. Wer möglichst schnell mehr Energie in seinem Leben sucht, dem seien sie „wärmstens“ empfohlen.

Mehr Lebendigkeit mit „Grün“
Viktoria Boutenko gilt als Entdeckerin der „grünen Smoothies“, die eine Art Revolution in der gesunden Ernährungs- und besonders Rohkostszene ausgelöst hat.
Die Familie Boutenko hatte sich 1994 zu einer radikalen Ernährungsumstellung auf vegane Rohkost entschlossen, nachdem die ganze Familie an verschiedensten, lebensbedrohlichen Erkrankungen litt, die als nicht heilbar galten. Die Tochter hatte von Geburt an Asthma und Allergien, der Sohn Juvenile Diabestes (Typ 1), der Vater hatte schon im zarten Alter von 17 Jahren 9 Operationen hinter sich, litt als Erwachsener an Schilddrüsenüberfunktion und fühlte sich durch eine chronische Arthritis mit 38 wie ein Frack. Viktoria litt an Herzarrhythmien, an denen ihr Vater schon gestorben war, hatte Übergewicht, ständig geschwollene Beine, nachts hatte sie Angst, dass ihre Kinder als Waise aufwachsen würden.
Nach bereits 3,5 Monaten reiner Rohkosternährung waren die meisten Krankheitssymptome verschwunden. Sie waren selber unglaublich überrascht, wie schnell sie einen normalen Gesundheitszustand erreichten und sich darüber hinaus sogar besser fühlten als je zuvor.
Doch nach einigen Jahren Rohkost beschlich die Familie das Gefühl, dass sich ihr Gesundheitszustand nicht mehr besserte, sondern sogar ein bisschen verschlechterte. Der Vater begann graue Haare zu bekommen, Viktoria hatte oft Hunger und überaß sich dann mit Nüssen, Früchten, Samen, Körner…Salate mit Dressing waren zwar köstlich, aber machten sie müde. Sie hatte das Gefühl, dass irgendetwas fehlte.
Viele ihrer Freunde waren mit der Rohkosternährung an diesen Punkt gekommen und hatten dann wieder etwas gekochte Kost in den Speiseplan aufgenommen. Aber das wollte die Familie auf keinen Fall. Viktoria machte alle verrückt, weil sie nur noch daran denken konnte, herauszufinden, was ihnen fehlte.

Die Lösung: artgerechte Ernährung – ein Ausflug zu den Schimpansen
Viktoria begann zu forschen und auf unseren nächsten Verwandten, den Schimpansen, aufmerksam zu werden. Der moderne Mensch hat eine 99,4 % Übereinstimmung der Gensequenz mit dem Menschenaffen. Schimpansen haben genau wie der Mensch Blutgruppe A, B und 0 und werden in der biochemischen Forschung dazu benutzt, um Erkrankungen wie Aids, Hepatitis, Parkinson usw zu verstehen, zu behandeln und verhindern. Viktoria fragte sich, warum man nicht Schimpansen für die andere Richtung in der Forschungen nutzte – z.B. was sie stark und gesund macht?
Sie begann ihre Ernährung in unberührter Wildbahn zu studieren und machte eine interessante Entdeckung. War sie bisher immer davon ausgegangen, dass sie sich hauptsächlich von Früchten (das typische Bild: Affe mit Banane…) ernähren, stellte sie nun fest, dass bis zwischen 25 bis 50% ihrer Ernährung aus grünen Blättern besteht. Auf Früchte fallen auch ca. 50%, 2-7% bestehen aus Samen und Rinden, etwas 1% oder mehr aus Insekten und kleinen Säugetieren.
Wenn im Mai die Bäume blühen, besteht die Nahrung zu etwa 10% aus Blüten. Die Erkenntnis, dass ihre Nahrung zu fast 50% aus grünen Blättern besteht, war eine Offenbarung für Viktoria.
Außerdem fiel ihr auf, dass die Schimpansen nie am späten Nachmittag oder Abend essen.

Bäh… ich mag kein Blatt…
Viktoria begann sich dazu zu zwingen große Mengen Blattgemüse zu essen – aber sie musste sich eingestehen, dass sie das körperlich nicht durchstand. Ihr wurde übel oder sie bekam Sodbrennen.
Eines Tages las sie fasziniert in einem Biologiebuch, welche außerordentlich widerstandsfähige Struktur Pflanzen haben. Zellulose stellt eine der stabilsten molekularen Strukturen auf der Welt da.
Um an die wertvollen Inhaltsstoffe aus dem Inneren der Zellen zu kommen, müssen die Zellwände aufgebrochen werden – sprich wir müssen grünes Blattgemüse im Mund gründlich kauen und quasi zermahlen, damit wir überhaupt etwas davon haben. Außerdem muss genügend Salzsäure im Magen vorhanden sein, um das Eiweiß zu verdauen und die freigesetzten Mineralien aufzunehmen.
Nach vielen Jahrzehnten des Verzehrs von hoch verarbeiteter Nahrung hat der Mensch verlernt richtig zu kauen. Der Kiefer ist zu eng (selbst wenn die Weisheitszähne entfernt wurden), die Muskeln zu schwach. Deshalb entschied sich Viktoria ihren „Vitamix“ für sich kauen zu lassen.
Zuerst mixte sie Palmkohl und Wasser und dachte sich „Ich mach einfach die Augen zu, Nase zu und kippe es runter“. Aber in dem Moment, wo sie den Mixer öffnete und den unangenehmen Geruch wahrnahm, schloss sie ihn gleich wieder. Diese dunkelgrüne Pampe schien ihr ungenießbar.
Sie dachte etwas nach und fügte dann Bananen hinzu – und siehe da: Es roch köstlich.
Sie probierte ein Schlückchen… und war begeistert! Es schmeckte mehr als lecker, nicht zu süß, nicht zu bitter: einfach frisch! An diesem Tag konnte sie ohne Probleme genauso viele grüne Blätter wie Obst zu sich nehmen und zwar mit Genuss.

Zelluläre Sättigung mit grünen Smoothies
Nachdem Viktoria oft nach einem anstrengenden Arbeitstag abends nach Hause kam und dann gierig über schwerverdauliche Rohkost herfiel, stellte sie bald fest, dass mit den Smoothies der Heißhunger verschwand. Sie erlebte, was es bedeutet sich auf „zellulärer Ebene“ gesättigt zu fühlen. Selbst der ergraute Bart ihres Mannes sowie ihre grauen Haare verschwanden im Laufe der Zeit wieder.
Das grüne Getränk gleicht mit der Zeit Mangelerscheinungen aus.
Das ist auch meine persönliche Erfahrung. Nach einigen Wochen Genuss von Grünen Smoothies verändert sich der Junk auf ungesundes Essen wie Zucker, Gebratenes und Brot. Ich habe viel mehr Lust auf rohes Essen. Lauthals lachen musste ich, als mir einmal beim Anblick von Brennesseln das Wasser im Mund zusammenlief. Interessant fand ich jedenfalls für mich die Erkenntnis, dass ein Mangel an Magensäure zu diversen Mangelerscheinungen (wie Eiweißmangel, Vitalstoffmangel) führt und auch Bakterien und Parasiten nicht mehr effektiv abgetötet werden im Magen und dann den Darm und weitere Organe und das Blut belasten. Besonders spannend ist im diesem Zusammenhang, das eine Erhöhung der Magensäureproduktion um 65% nach nur zwei Monaten Grüne Smoothies von Dr. Paul Fieber aus Medford/OR nachgewiesen wurde. Sowas schafft ansonsten kein Medikament.

Was macht den grünen Smoothie so wertvoll?
Die wichtigsten Inhaltststoffe sind Magnesium, Vitamin K, Lutein und Zeaxanthin.
Ein Faktor, warum in der zivilisierten Welt so viele Herz-Kreislauferkrankungen, Osteoporose, Depressionen und Diabetes grassiert, ist der Mangel an Magnesium (siehe newsletter…)
Grüne Blätter sind nun eine hervorragende Quelle für Magnesium. Was den Blättern das Grün gibt, ist Chlorophyll – die chemische Zusammensetzung gleicht unserem Hämoglobin bis auf ein Element. Statt Eisen hat ein Chlorophyllmolekül ein Magnesiumatom in der Mitte.
Vitamin K ist ein wenig beachtetes, aber wichtiges Vitamin. Verschiedene Krebsarten sowie Osteoporose u.a. Erkrankungen werden durch einen Mangel begünstigt. Positiv auswirken soll es sich auf das Herz, die Haut, es stärkt Zähne und Knochen und unterstützt die Gehirnfunktion.
Weiterhin ist im grünen Blättern überdurchschnittlich viel Lutein und Zeaxanthin enthalten. Es sind natürliche Farbstoffe (Carotinoide), die in unserem Körper zumeist die Funktion von Antioxidantien übernehmen sowie eine Vorstufe von Vitamin A bilden, die essentiell für unsere Augengesundheit ist. Die Konzentration von Lutein ist in der Makula bis zu 1000-mal höher als im Rest des Körpers.
In Amerika kamen Wissenschaftler in einer Studie zu dem Ergebnis, dass Menschen, die viele Carotinoide zu sich nahmen im Alter eine zu 43% verringertes Risiko haben, an altersbedingter Makuladegeneration zu erkranken.

Die Praxis
Man braucht für einen grünen Smoothie einen Hochleistungsmixer. Ohne den geht gar nichts!!
Ich hatte am Anfang eine Billigvariante – das hat einfach keinen Spass gemacht. Schlußendlich habe ich mir einen Vitamix gekauft, was erstmal eine krasse Investition ist, die ich aber wirklich täglich verwende und mich an ihr erfreue. Alles wird cremig und entfaltet dadurch ein besonderes Aroma.
Dann gilt es für den Anfang – solange die Verdauungssäfte noch nicht so üppig fliessen (und das ist bei fast allen Menschen der Fall!) das Smoothie Reinheitsgebot: Nur Früchte und Grüne Blätter, Wasser, evt. Gewürze und sonst nix.
Also im Moment mixe ich z.B. 1 Banane, 1 Birne, ein kleines Stück Ingwer, 1 Schnitz Zitrone mit Schale, ¼ Avocado mit 2 Händen voll Endiviensalat und Grünkohlblättern.
Am Anfang kann man die Obstmenge zur Gewöhnung etwas erhöhen, im Laufe der Zeit geht immer mehr „Grün“ und auch immer mehr bittere Wildkräuter werden als genußvoll empfunden.
Vielleicht kann der Smoothie durch seine starke basenbildende Wirkung ein leckerer Ausgleich zur Weihnachtsschlemmereien sein.
Und überhaupt… dann kommt Neujahr! Und viele neue Vorsätze… In meinem nächsten newsletter erfahrt ihr etwas über das Gelingen von neuen Vorsätze und die „Freiheit von lästigen Schweinehunden“!

Quellen + Buchtipps
Victoria Boutenko „Green for Life“
Christian Dittrich Opitz „Befreite Ernährung!

Smoothies in der dunklen Jahreszeit
Wusstest ihr, dass „bitter“ und „sauer“ tatsächlich eine nachhaltige Wirkung auf unser Gemütsleben haben?   Sauer macht „lustig“ und bitter macht dauerhaft „glücklich“
Rezepte, die lecker schmecken und Licht ins Dunkle bringen:

„Winter-Power“
1 Handvoll Grünkohl
1 Handvoll Endiviensalat
1 reife Banane
1 Birne
1 Stückchen Ingwerwurzel
1 Scheibe Zitrone mit Schale
ca. 200 ml Wasser

„Bitter-Sweet“
3-4 Blätter Radicchio
1 Handvoll Spinat
1 reife Banane
1 süße Clementinen
½ Avocado
1 Apfel
ca. 200 ml Wasser

„Sauer macht lustig“
1 Handvoll Radicchio
1 Handvoll Spinat
2 Blutorangen oder 1 Grapefruit
1 kleine Banane
2 cm frischen Ingwer
1 Scheibe Zitrone mit Schale
ca. 200 ml Wasser